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- 04.12.2024
- 11:00 - 11:45
Am Ende des Sprints setzt die Sprint Review an. Gemäß den Prinzipien von Scrum liegt an dieser Stelle mindestens ein fertiges Produktinkrement vor. Das Hauptziel des Review Meetings liegt darin, Feedback bzgl. abgeschlossenen Inkrementen einzuholen, entweder von externen Stakeholdern oder vom Product Owner selbst. Als weitere Ziele dienen die Reflexion von Ergebnissen und bei Bedarf die Anpassung des Product Backlogs - immer in Bezug auf das vorliegende Sprintziel. Als Teilnehmer:innen fungieren alle Projektbeteiligten. Darunter fällt einerseits das Scrum-Team - mit Entwickler:innen, Scrum Master und Product Owner - sowie andererseits alle relevanten Interessenvertretende. Diese Interessenvertretenden werden vom Product Owner ausgewählt und können sich in Anwender:innen, Manager:innen und Vertreter:innen aus verschiedenen Unternehmensbereichen widerspiegeln.
Laut Scrum Guide ist - wie bei allen Scrum Ritualen - das Festlegen und Befolgen einer Timebox von essenzieller Bedeutung. Dabei sollte die Dauer nie mehr als vier Stunden betragen und passt sich der Sprintdauer entsprechend an. Als Orientierungshilfe kann die Länge des Sprints auf die Maximaldauer der Review übertragen werden. Das bedeutet, dass die Review bei einem vierwöchigen Sprint maximal vier Stunden dauern sollte, bei einem zweiwöchigen Sprint höchstens zwei Stunden usw.
Scrum bietet einen wichtigen Vorteil in Form von hoher Transparenz. So liegt am Ende jedes Sprints ein konkretes, fertiges Produktinkrement bereit, das innerhalb der Sprint Review direkt dem Kunden oder Product Owner präsentiert und von diesem abgenommen werden kann. Durch regelmäßige Lieferung greifbarer Ergebnisse ermöglicht die Scrum Review eine offene Kommunikation, schafft Vertrauen und gewährleistet, dass das Produkt den Stakeholder-Anforderungen entspricht. Die Möglichkeit, am Ende eines Sprints ein fertiges Inkrement vorzustellen und abzunehmen, ermöglicht zeitnahe Anpassungen und fördert eine kontinuierliche Verbesserung des Produkts und eine hohe Kundenzufriedenheit. Weitere Vorteile einer Sprint Review sind:
Aufgrund der potenziell großen Teilnehmeranzahl sollten im Vorfeld klare Regeln und Abläufe vom Product Owner festgelegt werden. Nur so kann ein reibungsloses Scrum Review Meeting durchgeführt werden. Der Product Owner erstellt eine Liste mit allen abgeschlossenen Produktinkrementen - laut der Definition of Done - des Sprints. Die Definition of Done in Scrum beschreibt die vereinbarten Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit ein Produktinkrement als abgeschlossen betrachtet werden kann. Nicht abgeschlossene Inkremente werden nicht besprochen. So kann der Inhalt des Meetings auf das Wesentliche reduziert werden. Nach der Fertigstellung der Liste wird diese an die Entwickler:innen weitergeleitet und sie können ihre Demo entsprechend vorbereiten. Die Demonstration eines Produktinkrements beinhaltet die Präsentation des fertigen Produkts und die Vorstellung seiner Funktionalität. Sollte eine Demonstration zu komplex und umfangreich sein, kann sich vor dem Sprintende mit dem Auftraggebenden oder dem Interessenvertretenden separat zusammen gesetzt werden, um das Meeting der Sprint Review nicht zu stark zu beanspruchen.
Das Scrum Team und die Interessenvertretung kommen in diesem Termin zusammen. Der Fokus des Meetings liegt auf dem Austausch beider Parteien. Der Scrum Master ist für die Organisation und Kommunikation des Meeting-Ziels verantwortlich, während der Product Owner das Ritual moderiert. Das gesamte Meeting lässt sich in folgende Phasen einteilen.
1. Begrüßung und Einleitung
2. Produktziel und Sprintziel
3. Demonstration der Inkremente inkl. Feedback
4. Vorstellung des aktuellen Release-Planes
5. Abschließende Zusammenfassung und Fragen
Der Scrum Master heißt die anwesenden Gäste willkommen und wiederholt den Ablauf sowie die Regeln. Daraufhin übergibt dieser an den Product Owner. Er stellt das aktuelle Sprintziel vor und ordnet dieses in den Kontext des Produktziels ein. Danach werden relevante und neue Erkenntnisse sowie Metriken erläutert. Die Entwickler:innen präsentieren daraufhin ihre fertiggestellte Funktionalität und erläutern, warum sie diese auf eine bestimmte Art gelöst haben. Es wird von guten Aspekten im Sprint, Probleme, die aufgetaucht sind und wie diese gelöst werden konnten, berichtet. Während der gesamten Vorstellung der Entwickler:innen wird gleichzeitig auf Fragen der Interessenvertretenden eingegangen und ggf. neue Ideen aufgenommen. Der Aspekt der Demonstration von Funktionalitäten stellt das Zentrum des Meetings dar. Generell sollte jedes Feature von dem Entwickelnden vorgestellt werden, der es umgesetzt hat. Jedoch sollten die Auswirkungen der Präsentationsfähigkeiten nicht unterschätzt werden. Eine schlechte Präsentation kann zu einer Ablehnung bei den Stakeholdern führen. Sind alle Fragen geklärt, stellt der Product Owner den aktualisierten Releaseplan vor und gibt einen Ausblick auf den nächsten Sprint. Dies bietet die Möglichkeit, über auftretende Änderungen im Geschäfts- oder technischen Umfeld zu sprechen und den Scope für den nächsten Sprint anzupassen. Zum Schluss werden nochmal alle Punkte zusammenfassend wiederholt und bei Bedarf weitere offene Fragen geklärt.
Review und Retrospektive sind zwei verschiedene Formate, die am Ende einer Iteration stattfinden und agilen Teams helfen, sich kontinuierlich zu verbessern. Aufgrund dessen, dass sie schnell durcheinander gebracht werden können, sind im Folgenden einige Unterschiede aufgelistet:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sprint Review ein wertvolles Ereignis für die Zusammenarbeit zwischen Scrum Team und Interessenvertretenden ist. Umso wichtiger ist es, häufige Fehler zu vermeiden. Dazu gehören:
Indem sich Teams diesen Gefahren bewusst werden und sie adressieren, können sie die Effektivität ihrer Sprint Reviews maximieren. Denn die Durchführung von Sprint Reviews sorgt für mehr Feedback und Reflexion bzgl. der Arbeitsergebnisse.
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