Atlassian 26.08.2021
Atlassian Cloud – Ein Nachruf auf den Server und ein Blick in die Wolken
Atlassian hat vor einem Jahr das getan, was alle großen Software-Hersteller früher oder später tun. Der Weg in die Cloud ist unvermeidlich. Der Aufschrei der Atlassian-Kunden war laut, gespickt mit Schock und Enttäuschung. Das Vertrauen wurde stark erschüttert. Warum?

Die erste Reaktion lag nicht nur an der Abkündigung, sondern auch an der Preisanpassung, die Atlassian vollzog. Auch die Partner waren zu einem sehr großen Teil nicht von diesem Schritt angetan. In den letzten Jahren war die Cloud von Atlassian zwar schon erheblich weiter gereift, bot sie aber nur einen Schatten der Möglichkeiten, die Server oder Data Center innehatten.
Aber nicht nur die Funktionalität war für die Kunden ein Problem, sondern auch der Datenschutz. Die DSGVO in Europa machte es vielen zu dem Zeitpunkt unmöglich, in die Atlassian Cloud zu wechseln oder auch nur über einen Wechsel nachzudenken. Atlassian aber setzte rigorose Deadlines für den Server:
- Seit diesem Jahr können keine neuen Server Lizenzen mehr gekauft werden.
- Ab Februar 2022 können keine Upgrades mehr durchgeführt werden.
- Ab Februar 2023 können keine neuen Apps mehr gekauft werden.
- Ab Februar 2024 erlischt der Support für alle Server-Lizenzen.
Ich selbst arbeite seit fast 10 Jahren mit den Atlassian Produkten. Einige werden sich noch an den „Atlassian Dragonslayer“ erinnern. Ich war stolz, als ich das grüne T-Shirt mit dem gerüsteten Charlie in den Händen hielt und den Drachen erschlagen hatte. Vor allem Confluence hatte es mir angetan. Für viele ein einfaches Wiki, kann man damit so viel mehr machen. Der Atlassian Marketplace bietet eine schier unendliche Vielfalt an Apps und Möglichkeiten, um aus Confluence alles zu machen, was man will.
Natürlich funktioniert nicht immer alles, wie man sich das vorstellt. IT-ler kennen diese Herausforderung. Ich betreibe zwei identische IT-Systeme und doch verhalten sie sich komplett unterschiedlich. Aber gerade diese Möglichkeiten und das Tüfteln machten den Charme der Atlassian Produkte aus.

Und nun? Ist das alles vorbei? Die Cloud ist anders. Glatter, polierter, noch immer von der Funktionalität her nicht so flexibel, wie es der gute alte Server war oder der große Bruder Data Center ist.
Aber ist sie darum schlechter? Das war sie mal. Die Atlassian Cloud war mal ein Stück Kohle. Aber was wird aus Kohle, wenn man sie hart genug presst? Es wird ein Rohdiamant. Und das ist die Atlassian Cloud heute, zwar ungeschliffen, aber schon mit einem intensiven Glanz. Sie bietet mit ihren Plänen für jede Anforderung das Richtige. Die Cloud bietet nicht alle Features wie Server oder Data Center, dafür aber neue, andere Features, die gut durchdacht sind und aus der Atlassian Cloud ein wertvolles Stück Software machen, womit man fast jeden beliebigen Wertschöpfungsprozess abbilden und steuern kann.
Die Cloud ist schön, und ich meine schön auch im Sinne von hübsch. Sie ist responsiv, der Editor in Confluence ist vereinfacht und viel moderner als auf der selbstgehosteten Variante, die Oberfläche in Jira aufgeräumter, intuitiver und leichter zu bedienen. Atlassian setzt alles daran, das Vertrauen der Kunden wieder zu gewinnen und tut einiges, um die Cloud für jeden zu einem mehrwertbringenden Erlebnis zu machen.
Mit der Data Residency für die Primärdatenhaltung in der EU, die seit 01.07.2021 für Neukunden und ab dem 30.09.2021 für Bestandskunden gilt, hat Atlassian auch einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht, um die Datenschutzrichtlinien zu erfüllen.
Ich bin inzwischen ein Fan der Atlassian Cloud. Lass dir von uns zeigen, wie die Zukunft in ihr aussieht und wir werden dich auch zu einem Fan machen.